Dieser Artikel wird etwas unbequem. Während dir nämlich viele andere das Gegenteil beweisen wollen, sage ich genau das Gegenteil: deine Leidenschaft für etwas wird nicht ausreichen um erfolgreich zu werden. That’s it. Follow your passion wird nicht funktionieren, wenn du alle anderen Dinge missachtest. Warum ist das so?

Gibt es handfeste Tipps um Glück, Sinn und beruflichen Erfolg zu verbinden? Die Antwort gibt’s gleich vorweg: Jein. Denn die Frage ist zu groß gestellt, Glück ist etwas sehr persönliches und Sinn lässt sich in vielen Facetten des beruflichen Lebens finden. Aber eines ist sicher: Beide Seiten sind in ihren Extremen ungesund. Wer nur nach Glück strebt, verpasst die Freuden bodenständiger Arbeit und die reine Suche nach Erfolg führt in ein seelenloses Dasein als Karriererist*in. Ich kann dir genau erklären, warum uns jede Methode, die etwas anderes behauptet beunruhigen sollte.

Ikigai und die “passion hypothesis”

Nehmen wir uns einmal die japanische Philosophie des Ikigai (生き甲斐 ‚Lebenssinn‘) vor.

Menschen, die einen Sinn im Leben verfolgen leben länger, so jedenfalls eine Studie von der University of Michigan in Ann Arbor. Ikigai bietet nun die japanische Version dieser Studien an. Ich möchte diese Ansicht konterkarieren und dir in diesem Zuge das Buch von Cal Newport vorstellen “So Good they Can’t Ignore You”. Dem Ausspruch von Steve Martin folgend, lässt Newport nämlich fernab von Motivationsliteratur die Bombe platzen:
Erfolg hat keine Abkürzung. Leidenschaft reicht nicht aus, um gut zu sein. Harte Arbeit gehört zur Kompetenzbildung genauso wie eine Portion Enthusiasmus.

Igikai, Ikigai (jap. 生き甲斐 ‚Lebenssinn‘) Igikai ist frei übersetzt „das, wofür es sich zu leben lohnt“,[1] „die Freude und das Lebensziel“[2] oder salopp ausgedrückt „das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen“.

Ikigai hat, vor allem im Schaubild lässt sich das gut erkennen, diesen Anschein von Harmonie. Dieses “es muss nur alles zusammen kommen und dann ergibt sich der Rest”: leider ist das die komplett falsche Darstellung des Erfolgs. Da sich mit diesem Credo kein guter Ratgeber füllen lässt, scheinen viele den Schweiß unter den Tisch fallen lassen zu wollen. Wer das Geheimnis des schnellen Erfolgs kennt, gewinnt.
Eins muss ich dir dazu sagen: es gibt keine Abkürzung.

In den Worten von Steve Martin:  "Nobody ever takes note of [my advice], because it's not the answer they wanted to hear. What they want to hear is ‘Here's how you get an agent, here's how you write a script,' . . . but I always say, ‘Be so good they can't ignore you.' "

Aber was nun? Einfach hart arbeiten und hoffen Erfolg und Glück lassen sich so schon irgendwie vereinen?
Eines meiner wichtigsten Statements über alle Artikel und Podcasts hinweg: gebe niemals deine eigene Verantwortung ab. Finde heraus wo deine Stärken liegen. Erfolg ist nicht das, was andere dir sagen. Preise, Lob, äußere Anerkennung und auch Followerzahlen sind “Abfallprodukte”, weil ich GUT bin in dem was ich tue. Das Gefühl des Ankommens entsteht, wenn du dich auf die Suche machst, was dir gut tut. Nur in diesem Zustand kannst du auch zurück geben. Emily Esfahani Smith hat das in ihrem Buch “The Power of Meaning” ganz fantastisch erläutert: die Community und die Bedeutung, die du in dieser hast, wenn du etwas zurück geben kannst, ist für viele Menschen ein Grund aufzustehen. Für mich persönlich habe ich diese Frage schon beantwortet. Ich liebe es mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich gebe Workshops, mein Wissen im Mentoring weiter, berate in Unternehmen. Meine Mission habe ich klar vor meinen Augen. Wie steht es mit dir?