Podcast Folge #28

Unternehmer*innen zu Weihnachten. Über Freiheit, Ehrlichkeit und Fuckups.

Ich habe ich Anne Grabs (vom Shift Podcast), Gordon Schönwälder (von den Podcast-Helden) und Lisa Koch (vom Freelance Designer Club Podcast) auf dem Selbstständigentag 2019 im November zusammengeholt für ein Gespräch unter Unternehmer*innen.

Was waren unsere Learnings dieses Jahr und was wünschen wir uns für 2020? In der heutigen Zusammenfassung lasse ich diese fulminanten Sprecher*innen einfach selber zu Wort kommen.

Das Schöne der Selbständigkeit

Lisa: “Die Freiheit selbst zu entscheiden, wohin ich mich entwickeln möchte. Und das kann ich jeden Tag leben.”

Anne (hätte beinah ihren Podcast wegen Gordon gar nicht gestartet): “Durch deine Nachfragen, Gordon, hatte ich noch mehr Push und Kritik und habe dadurch noch viel eher angefangen.”

Jörn Hendrik: “Ich habe für mich entdeckt mich mehr zu öffnen. Nicht nur erfolgreich zu tun, sondern auch mehr Zerbrechlichkeit zu zeigen.”

Die Fuckups der Selbständigkeit

Anne: “Mein Sohn hat sich nicht in der Lage gefühlt in den Kindergarten zu gehen. Drei Monate hatte ich keine Möglichkeit zu arbeiten. Jetzt bin ich wieder aufgetankt.”

Lisa: “Es geht nicht alles auf einmal und es gab gottseidank keine riesigen Fuckup. Ich habe mich jetzt langsam an dieses ewige Auf und Ab gewöhnt. Ich habe es dieses Jahr geschafft mich zurück zu nehmen, aber auch körperlich an die Grenzen zu gehen.”

Gordon: “Wir sind seit letztem Jahr privat in der Bauphase. Wir haben durch eine Erkrankung der Architektin viel privat machen müssen und das war unfassbar anstrengend. Es sind viele Fehler passiert und ich werde mit Sicherheit in meinem Leben nie wieder etwas bauen.”

Jörn Hendrik: “Plötzlich gab es keine Auftraggeber mehr und ich hatte nicht mal mehr eine Option die Miete zu bezahlen. Da blieb ich aber optimistisch. Und dann auch mal zugeben: nee, es läuft grad nicht so gut.”

Die Ängste in der Selbständigkeit

Gordon: “Ich hätte gerne dieses Vertrauen. Das Vertrauen, dass da immer irgendwas kommt und ein neuer Kontakt den neuen Auftrag bringt. Bei allem Erfolg, dieses Vertrauen habe ich immer noch nicht.”

Anne: “Prosperity is nothing else than the flow of creativity.”

Jörn Hendrik: “Ich werde nie wieder einen Chef haben und ich würde auch nie wieder einfach so in die Privatanstellung gehen. Und das zu realisieren, brachte dann wieder einen neuen Auftrag.”

Was bringt 2020?

Anne: “Noch mehr Fokus auf Nachhaltigkeit, das wünsche ich mir noch mehr. Wie können wir das noch mehr mit Unternehmen umsetzen?”

Gordon: “Nachhaltigkeit ist ein gutes Thema. Und ich glaube, ich werde wieder Vegetarier in 2020.”

Jörn Hendrik: “Wenn ihr mich fragt, wird nächstes Jahr sehr geil. Ich möchte mich um Communities, Spaces und Coworking kümmern. Ich habe A-, B- und C-Ziele, die jetzt gar nicht mehr so unrealistisch klingen. Ich möchte auf der EU-Ebene mehr erreichen und es sieht sehr gut aus.”

Lisa: “Ich finde Nachhaltigkeit im Business sehr wichtig. Nicht nur die Ressource “Welt”, sondern auch die Ressource “Ich” ist extrem wichtig. Es gibt für Freiberufler kein “Krank werden”.

Was raten wir eigentlich unseren Kindern?

Anne: “Mein Sohn muss erstmal nur er selbst werden. Und sonst muss er gar nichts werden. Das ist mein Wunsch. In 20-25 Jahren, wenn es darum geht, was er machen möchte, haben sich schon soviele Tools entwickelt.”

Gordon: “Ich habe mir da noch keine Gedanken gemacht. Soll meine Tochter machen, wie sie es für richtig hält. Sie soll ihren eigenen Kopf haben. Das ist zwar anstrengend, aber eigentlich nur Beharrlichkeit. Und das finde ich gut.”

Jörn Hendrik: “Meine Tochter kommt gerade auf’s Gymnasium. Ich möchte ihr auf jeden Fall viele inspirierende, tolle Beispiele mitgeben. Ich nehme sie mit ins betahaus und ich wünsche ihr coole Leute, Leute, die frei und selbständig sind, kennenzulernen. Und das probiere ich ständig.”