Podcast Folge #34

Über Krisen, Ausgangssperren und Rettungsschirme.
#wirbleibenzuhause

Die jetzigen Tage und Wochen sind für Unternehmer*innen, Angestellten und Kreativen gleichermaßen eine ganz neue Erfahrung. Finanziell, wie gesellschaftlich stehen wir vor unfassbaren Hürden. Aber Menschen, die wir lieben zu gefährden, ist keine Alternative. Also bleiben wir, soweit es geht, zuhause und suchen uns immer wieder neue Ecken unserer Wohnung.

Keine Krise zu kriegen ist ganz schön schwer, für Coaches wie mich übrigens auch. Der Podcast inmitten der Corona-Pandemie ist Balsam und Ausatmen zugleich. Denn verdammt, es ist grad nicht leicht. Wo gibt es Hilfe? Wie unterstützen wir uns? Was bringt übermorgen?

Diesen Artikel zu schreiben ist in etwa genauso schwer wie den Podcast einzusprechen. Ich bin selbständig. Und ich bin Mensch. Das heißt heute begegne ich euch nicht als funkensprühender Coach und New Work-Methodentreiber, sondern genauso überfordert wie der Rest der Welt. Um uns ein bisschen Leichtigkeit zu verschaffen, habe ich mir eine Liste angefertigt mit tollen Momenten und skurrilen News, die mich einfach zum Nachdenken bringen.

Habt ihr auch welche parat?

  • Lufthansa informiert über die gefilterte Zirkulationsluft in der Kabine die sauberer ist als die Luft draußen
  • Verpackung-Plus verkauft jetzt Social Distancing Klebeband und nimmt sich Zeit für persönliche Worte des Dankes an seine Mitarbeiter*innen
  • Lidl und Penny machen Radiowerbung wo sie sich bei Mitarbeiter*innen bedanken
  • Online Coachings boomen und Einladungen zu Gründungsworkshops boomen
  • DIY Anleitung für eine Maske von Design for Human Nature.
  • United We Stream sammelt für die Berliner Clubszene, die einen großen Teil der Wirtschaftskraft ausmacht. Zusammen mit ARTE in Concert wird jeden Tag live von einem anderen leeren Dancefloor gestreamt.
  • Die Digitalisierung der Bildung passiert plötzlich in Lichtgeschwindigkeit. Homeschooling ist angesagt. Die Schulen stellen auf Hausaufgaben in Portalen um.
  • Meine Tochter kann jetzt drucken, scannen und PDFs exportieren in der digitalen Schule.
  • Der Berliner Sofortzuschuss der kleinen Regionalbank IBB hat, trotz anfänglichem Spott und Häme um Wartelisten, eine absolute Meisterleistung vollbracht. Über 200.000 Selbständige hatten ohne große Antragszeit ihren Zuschuss auf dem Konto. In meiner Linksammlung unten findest du ganz viele Quellen und Expert*innen, die dir das unternehmerische Leben jetzt erleichtern. Kostenlos, offen, solidarisch. So wie es jetzt gebraucht wird.

An alle, die nicht zuhause bleiben können, auch von mir: danke für euren Einsatz, eure Geduld und Energie. Ich hoffe an dieser Stelle sehr, dass wir nach dieser Phase auch einmal über die Würdigung systemrelevanter Positionen reden, mit Applaus und einer guten Bezahlung. #wirschaffendas

 

Doch nicht nur das treibt mich um. So eine Pandemie macht schon auch Angst. Sie lässt innere Zweifel lauter werden. Die Frage nach dem wirtschaftlichen Überleben wird nun plötzlich immer hörbarer.

Woran erkennst du gute Coaches?

Ich möchte dich also darum bitten, dass du dir Hilfe nimmst, wenn du sie benötigst. Diese Hilfe sollte immer professionell sein. Sei es psychologischer Beistand, wenn du die Schwere auf deinen Schultern und die Belastung nicht mehr erträgst. Oder einen Coach, der dir zur Seite steht um finanzielle Fragen zu klären und Tipps für dein Geschäftsmodell geben soll. In beiden Fällen gilt besonders jetzt: nimm dir Profis!

Gegenwärtig hat keiner Zeit für einfache (und falsch angewandte) Antworten. Dennoch sprießen die Angebote und vermeintlich erfolgreichen Marketing-Gurus aus dem Boden. Sei dir deiner Position bewusst und mach’ dir klar, was du gerade eher benötigst. Lass dich nicht zu vorschnellen Entscheidungen hinreißen. Ich habe dir einmal die drei wichtigsten Eckpfeiler auf deiner Suche nach einem guten Coach hier aufgelistet:

Perspektivenwechsel: Ein Coach sollte in der Lage sein in verschiedene Rollen zu schlüpfen und deine Perspektive genauso wie die eigene problemlos einzunehmen. Eine der größten Vorzüge für die Arbeit mit Coaches ist, dass du dich durch die Augen deines Gegenüber ein Stück weit selbst erkennen kannst. Das verlangt im Übrigen auch dir als Coachee einiges ab. Coaching ist keine Einbahnstrasse. Finde also raus, wie sehr ein Coach dich und deine jetzige Situation versteht!

Ein Methodenkanon, der flexibel bleibt: Dass ein Coach immer auch Vorlieben für Werkzeuge hat, die er oder sie gut kennt und zum Beispiel in der Ausbildung gelernt hat, ist völlig in Ordnung. Einige Coaches, und so auch wir, haben auch eine eigene Typologie und Methode entwickelt. Doch kommt es auf den individuellen Erfolg der Coachees an, welche Anwendung finden. Gut ausgebildete Coaches haben einen riesigen Koffer an Tools. Frage offen nach den eingesetzten Methoden und wie weit diese individualisierbar sind.

Unabdingbare Ressourcenorientierung: Die wahren Meistercoaches können vor allem eine Sache besonders gut: ihre Coaches zu befähigen auf ihre eigenen Ressourcen zurückzugreifen. Sobald du deinen Coach brauchst um dich gut zu fühlen, läuft etwas gehörig falsch. Nicht der Coach hilft dir dabei Ziele zu erreichen, er oder sie hilft dir dabei auf deine eigenen Ressourcen zurückzugreifen und es selbst zu schaffen.

Ein Coaching macht DICH zum Akteur, nicht andersrum. Nichts lässt sich erreichen, wenn du nicht selbst mit anpackst und dir Ziele setzt. Deswegen sind auch die “Expert*innen” mit Vorsicht zu genießen, die dir schnelles Geld und Erfolg versprechen. Niemand kann dir das versprechen, außer du dir selbst.