WOCHE 2: ÜBUNG

Deine Inneren Dialoge 

Zweifel ist Vertrauenssache. Wenn du so ehrlich sein kannst, deinem inneren Zweifel Raum zu geben, schaffst du auch Raum für Erkenntnis und Sicherheit. In dem dritten Abschnitt deiner Karriereheldenreise geht es jetzt noch fünf Schritte tiefer in den Abgrund.

Aber keine Angst, am Ende wirst du dich leichter und freier fühlen, denn im Finale dieses Abschnitts wartet etwas Wunderbares. 

Das Krächzen deiner inneren Dialoge 

Immer wieder führen wir Selbstgespräche, die uns schwächen und die uns zurückschrecken lassen.  Wir nehmen uns damit den so wichtigen Antrieb. Wir könnten eigentlich frohen Mutes ans Tagewerk gehen, aber dann schaffen wir es oftmals sehr effektiv, uns selbst einzureden, dass das keine gute Idee ist. Wenn wir uns den Impuls angucken, der uns zu diesen Selbstzweifel und inneren Dialogen verleitet, so kann uns das Bild einer krächzenden Krähe, die auf unserer Schulter sitzt sehr helfen. Stell dir vor, dass jedes Mal wenn du vorangehen willst und dir dann Zweifel kommen, die Krähe kreischt: “Bist du denn gut genug?” “Hast du das verdient?” “Das schaffst du nicht!”

Sinn der Übung ist es, den Punkt der Aufmerksamkeit zu verschieben.  Indem du bewusst hinhörst, nimmst du der Krähe die Kraft. Und mit der folgenden Übung hörst du ganz genau hin:

Egal, welches Ziel du hast, der beste Weg dahinzukommen, ist genau jetzt damit anzufangen. Du willst Unternehmer*in werden? Dann mache jetzt sofort diesen Anruf und verabrede dich zum Mittagessen mit deiner Bekannten, die schon Unternehmerin ist und dir Tipps geben kann. Du willst endlich richtig Photoshop lernen und deinen Reiseblog eröffnen? Dann schaue jetzt nach Online-Kursen oder bei deiner nächsten Volkshochschule nach den richtigen Kursen. Du willst dich engagieren bei der Flüchtlingshilfe? Dann schreibe jetzt eine E-Mail an die Organisator*innen eines gemeinnützigen Vereins und frage, was du tun kannst. 

Es gibt nur drei Buchstaben, die dich zum Erfolg führen: Zuerst kommt immer das “T”, gefolgt von einem großen “U” und hintenan steht immer das “N”.

Suche dir einen kleinen Schritt, den du schon immer machen wolltest. Gibt es etwas auf deiner To-Do-Liste, das im Alltag immer wieder nach unten rutscht? Diese eine Mail, der eine Kaffee, das wissen wir doch eigentlich alle, kann der Beginn eines lang gehegten Traumes sein.

Und trotzdem verfallen wir gefährlich schnell in Lethargie. Ein Grund dafür sind die inneren Dialoge, die uns unnötig schwächen und die wir eigentlich abstellen sollten. Ein anderer Grund können aber auch reale Ängste sein. Echte Unsicherheiten in unseren Lebenssituationen begegnen uns ständig. Noch perfider: hinter vielen inneren Dialogen, die dir die Krähe scheinbar oberflächlich destruktiv ins Ohr krächzt, stecken tiefer liegende Ängste. Doch wie findest du die heraus? Genau davon handelt die nächste Aufgabe.

Übung Nr. 3: Die W-Treppe

Ein wesentlicher Trick, um das Krächzen deiner inneren Krähe zum Verstummen zu bringen, ist echtes Interesse und tiefgehende Aufmerksamkeit. Kurzum, du fragst in dir nach, warum die Krähe das Spiel der inneren Dialoge mit dir spielt. Mach dir deine Zweifel zu Nutze und ergründe die dahinterliegenden Ursachen in dem du die W-Treppe hinab steigst. Bringe den Zweifel, den du in deiner beruflichen Situation hast genau auf den Punkt und dann frage dich fünf Mal “Warum ist das so?”.

Mit jeder Runde steigst du tiefer in den Keller deiner Seele und bringst Licht dorthin, wo sonst nur schwarze Vögel krächzen. Das ist befreiend und wirksam.

 

Übungsanleitung:

1. Startpunkt

Überlege dir, was du gerne in deinem beruflichen Leben verändern willst und was du gerne erreichen möchtest. Notiere diesen Wunsch ganz oben auf einem Blatt Papier.

2. Zweifel

Welche Zweifel bewegen dich, wenn du an deine Wünsche denkst? Schreibe sie auf.

3. Warum 1

Hinterfrage dann diesen Satz des Zweifels, nimm das Krächzen der Krähe ernst, und konkretisiere die Gründe dafür. “Warum glaube ich das?” Schreibe den stärksten Gedanken dazu unter die bisherigen Sätze.

4. Warum 2

Hinterfrage ein zweites Mal mit einem: “Warum ist das so?”. Schreibe wieder die stärkste Antwort unter die anderen. 

5. Warum 3

Gehe noch tiefer und hinterfrage ein drittes Mal mit einem: “Warum ist das so?”. Schreibe die stärkste Antwort unter die anderen.

6. Warum 4

Beim vierten Mal des Hinterfragens versuchst du dem Krächzen deiner Krähe auf den Grund zu gehen: ”Woher kommen diese Zweifel?” Frage dich, warum du diesen inneren Dialog, der vor dir steht, führst. Schreibe das Ergebnis auf.

7. Abschluss

Zum Abschluss der Übung lass das Krächzen der Krähe langsam verstummen. Frage dich nun aus einem liebevollen und konstruktiven Blickwinkel heraus: “Glaube ich daran, dass ich es anders machen kann? Wie kann ich das lösen?” Notiere dein Ergebnis.

Sinn der Übung ist es, den Punkt der Aufmerksamkeit zu verschieben.  Indem du bewusst hinhörst, nimmst du der Krähe die Kraft.