WOCHE 1: INSPIRATION

Die 10 Eckpfeiler eines guten Coachings

Was sich früher mal Berater*in oder Trainer*in nannte, ist heute oft noch Coach.
Lifecoaching, Businesscoaching, systemisches Coaching, Salescoaching (...) - die Optionen sind zahlreich und die schwarzen Schafe in der Menge an tollen Angeboten nicht so einfach erkennbar. Denn alle drei Berufsbezeichnungen sind, und das muss dir bewusst sein, nicht geschützt.

Auf deiner Suche nach Hilfe musst du demnach besonders auf den Background und unabhängige Meinungen achten. Doch nicht nur dann gibt es gute Hinweise, wann ein Coaching gelingen kann.
Ich möchte dir hier aus der Perspektive eines Coaches ganz klare Tipps auf den Weg geben, wie du das meiste aus Coachings mitnimmst und gleichzeitig auf eine hohe Qualität achten kannst.

Folgende Fragen stehen also im Fokus: Wie trennst du für ein passendes Coaching die Spreu vom Weizen? Welche red flags sind mir in meiner eigenen Karriere schon begegnet? Und wie kannst du positiv an deine Coachings gehen?

Warum jetzt?

Sobald du diesen Artikel liest, nimmst du an meinem Coaching teil. Wieso also, fragst du dich, schreibe ich dir jetzt auf worauf du bei anderen Coachings achten musst? Zwei wichtige Punkte sprechen dafür:

  1. Transparenz und Anspruch: Ich möchte, dass du mich und die Arbeit der New Work Heroes am eigenen Anspruch misst. Ein Online-Coaching verlangt Vertrauen und Zuverlässigkeit - hiermit zeige ich dir ganz klar, wo Grenzen liegen und was du erwarten kannst.
  2. Meine Coachings heißen nicht umsonst “Heldenreisen”. Held*innen sind entscheidungsfreudig und in der Lage diese Entscheidungen mit all ihrem Know-how zu treffen. Ich gebe dir mein Wissen nach mehr als 10 Jahren als Coach weiter. Empowerment, Hilfe zur Selbsthilfe - you name it. Das Wichtigste für mich? Du sollst gestärkt aus dieser Lektüre rausgehst und auch noch in 10 Jahren darauf aufbauend eine fundierte Entscheidung treffen.
1. Perspektivenwechsel

Ein Coach sollte in der Lage sein in verschiedene Rollen zu schlüpfen und deine Perspektive genauso wie die eigene problemlos einzunehmen. Eine der größten Vorzüge für die Arbeit mit Coaches ist, dass du dich durch die Augen deines Gegenübers ein Stück weit selbst erkennen kannst. Das verlangt im Übrigen auch dir als Coachee einiges ab. Coaching ist keine Einbahnstraße.

2. Verständnis für deine individuelle Vision

Du möchtest in Schwäbisch-Gmünd einen Lieferdienst für Quarkspeisen eröffnen? Go for it! Ein*e Coach*in stülpt dir niemals seine Erwartungen eines Unternehmens über, sondern stellt dir die richtigen Fragen und bringt dich dadurch weiter vor Challenges - und das ist ein riesiger Unterschied!
Der*die Coach*in sollte auf deine Werte und Prinzipien eingehen und diese vor allem respektieren.

3. Zurückhaltung als richtiger Weg?

Wie sehr darf ein*e Coach*in eigentlich mitfühlen? Und wie sehr hilft ein*e Coach*in, wenn er*sie ihre eigenen Statements zurückhält und nur Fragen stellt? Oft höre ich von Erfahrungen von Coachees, dass sie bei einer Sitzung ausschließlich Fragen beantworten mussten. Unsere generellen Vorstellungen eines Coachings sind geprägt von unserem inneren Bild eines*r Psychotherapeuten*in, zu dessen Rücken man auf einer Couch liegt, der*die vermeintlich viel Wissen hat, sich jedoch stark zurückhält.
Meine Coachings sind anders: ich fiebere mit meinen Coachees mit und freue mich wie ein Schneekönig, wenn es Durchbrüche gibt. Wie zurückhaltend oder euphorisch, wie impulsiv oder introvertiert deine Coachings auch immer gestaltet sind, macht ihr zusammen im Gespräch aus.

4. Gemeinsame Ziele stecken

Was erhoffst du dir von deinem*r Coach*in und mit welchen Resultaten möchtest du aus dem Coaching gehen? Hier ist natürlich auch wichtig einen realistischen Rahmen zu stecken. Menschen die dir durchschlagenden Erfolg und viel Geld versprechen, sind keine Unterstützung, sondern Flitzpiepen. Es besteht durchaus die Chance, dass du dich mehrfach selbst überholst und im Coaching über dich hinaus wächst, doch das hängt von deinen Fortschritten ab und den Zielen, die du dir steckst. Ein*e gute*r Coach*in weiß das und hilft dir dabei.

5. Ein Methodenkanon, der flexibel bleibt

Dass ein Mensch immer auch Vorlieben für Werkzeuge hat, die er oder sie gut kennt und zum Beispiel in der Ausbildung gelernt hat, ist völlig in Ordnung. Einige Coaches haben sogar, zum Beispiel die New Work Heroes, eine ganz eigene Typologie und Methode entwickelt. Doch kommt es auf den individuellen Erfolg der Coachees an. Ein wenig Agnostik und Einfallsreichtum sind angebracht.

Ein klares, strukturiertes Schema für die Entwicklung zu haben, scheint zu Beginn großartig. Das hilft aber nur solange Individuen und ihre ganz eigenen Ängste und Probleme gar nicht erst aufeinander treffen. Bei den New Work Heroes arbeiten wir mit bunten Held*innen und großen Worten, weil es Spaß machen und dich nicht abschrecken soll. Ein*e Coach*in sollte in der Lage sein, deinen Weg mitzugehen und dich auf diesem zu begleiten und nicht ständig Farbmodelle für deine Persönlichkeit zu zitieren oder dein Coachingfortschritt in die scheinbare Willkür der Sterne zu legen.

Hier ist ein praktischer Tipp dazu: Frag deine potentiellen Coaches im Kennenlernen nach einem abstrakten Problem und ihrem Lösungsansatz. Ist es ihr dabei möglich die Theorie mit der Praxis zu verbinden? Wie genau geht er oder sie auf das Problem ein? Ist die Antwort eine Abfolge von Buzzwords, die dir wenig erklären, kann ich dir, auch wenn’s schwerfällt, nur zu einer neuen Suche raten.

6. Engelsgeduld und echtes Interesse

Spricht dein*e Coach*in mehr als du? Gibt es nur ein paar immer gleiche Tipps oder hat er oder sie ein echtes Interesse daran, dir weiterzuhelfen? Hier kommt ein sicheres Zeichen, dass er oder sie mit dir um den Durchbruch kämpft: die Geduld eines Engels. Coachees fallen oft in alte Verhaltensmuster - so ist es das Schwerste für eine*n Coach*in diese auszuhalten (been there, done that). Hier erinnert dich ein*e gute*r Coach*in immer und immer wieder, zeigt deine Verhaltensweisen auf und hat noch eine weitere Idee, dir endlich raus- und weiterzuhelfen.

7. Ehrlichkeit, die auch weh tun kann

So geduldig ein*e Coach*in auch manchmal ist, so ehrlich ist sie oder er auch. Du redest um den heißen Brei und willst einfach nicht zugeben, das du ängstlich bist? Das sagt dir dein*e Coach*in dann auch. Du stehst dir und anderen mit deinem Stolz im Weg? Keine gute Idee deinem*r Coach*in gegenüber arrogant “Pffff…” zu machen und die Arme zu verschränken. Ich habe schon Coachings abgebrochen und auch mal Coachees weiterempfohlen an mein Netzwerk, denn manchmal geht es einfach nicht. Und ja, ich gebe auch zu, wenn meine Geduld am Ende ist und ich meine professionelle Distanz verliere. Aber das kann dauern, nach 10 Jahren habe ich ein dickes Fell. . 😉

8. Unabdingbare Ressourcenorientierung

Die wahren Meister*innen können vor allem eine Sache besonders gut: ihre Coachees zu befähigen und dabei auf ihre eigenen Ressourcen zurückzugreifen. Sobald du deine*n Coach*in brauchst um dich gut zu fühlen, läuft etwas gehörig falsch. Nicht der*die Coach*in hilft dir dabei Ziele zu erreichen, er oder sie hilft dir dabei auf deine eigenen inneren Stärken zurückzugreifen und es selbst zu schaffen. Hier kommt ein ganz wichtiger Punkt: Ressourcenorientierung macht dich unabhängig von der Hilfe deines*r Coaches*in. Du kannst alleine weiterlaufen, weil du an dir gewachsen bist. 

Ich muss es leider so direkt sagen: jede Coaching und jede*r Coach*in, der oder die dir sagt, dass du noch nicht soweit bist und noch ein Buch kaufen, ein Seminar besuchen und noch ein persönliches Coaching machen musst - ist ein*e Betrüger*in. Ich bin nicht verantwortlich für deinen Erfolg. Klingt das hart? Andersrum heißt es für dich aber auch: das Erreichen großer Ziele und das Hochgefühl gehören ganz allein dir. Du entscheidest wie hoch es gehen soll. Hieran mißt sich eine gesunde Coachee-Coach*in-Beziehung.

9. Stärken deiner Reflexionsfähigkeit

Ein gutes Coaching stärkt dich immer mehr in der Fähigkeit deine eigenen Handlungsmuster und Motivation zu erkennen. Mehr noch, wenn du dir selbst nicht erklären kannst, warum du dir selber im Weg stehst oder gar ein Bein stellst, wirst du nicht weiterkommen. Ein guter Coach führt dich genau in diese Klarheit. Und hier kommt die Engelsgeduld, die Ehrlichkeit und Ressourcenorientierung deines*r Coaches*in voll zum Einsatz. Ich habe einen ganzen Kanon an Karriereheld*innen entwickelt um dir ein Werkzeug zur Reflexion deiner eigenen Fähigkeiten an die Hand zu geben. Und hier kommen wir zu dem Coachinggrundsatz für mich überhaupt: je besser du dich selbst verstehst in der Coachingarbeit, desto eher kannst du auch einen anderen Weg gehen und deine Ziele erreichen. Das geht in der Selbstreflexion leider nicht so schnell wie mit einem Profi. Und bevor du fragst: ja, auch Profis nehmen sich Coaching-Sessions bei Kolleg*innen um Unterstützung von Außen zu bekommen.

10. Der Verzicht auf medizinische und psychotherapeutische Tipps

Ein Coaching ist, ob du deine Skills erkennen, Konflikte lösen oder eine berufliche Neuorientierung suchst, immer auch Teil deiner Psyche. Ist es deswegen eine Psychotherapie oder sollte sie diese ersetzen? Ein ganz klares Nein. Ein*e Coach*in hat manchmal, aber nicht immer, einen psychotherapeutischen Background. Und wenn das nicht der Fall ist, dann haben sie in diesem Feld überhaupt nichts verloren. Gerade bei psychischen Konditionen, wie einer Depression oder dem Borderline-Syndrom, kann es in der Arbeit zu Reflexionsfähigfkeit und Ressourcenorientierung zu schmerzhaften Triggerpunkten und Störungen für den betroffenen Coachee kommen. Als Coach erkundige ich mich immer nach psychischen Vorbelastungen und kann nur mit Coachees arbeiten, die sich psychisch sicher und stabil sind.

Ich möchte dir hier aus der Perspektive eines Coaches ganz klare Tipps auf den Weg geben, wie du das meiste aus Coachings mitnimmst und gleichzeitig auf eine hohe Qualität achten kannst.