WOCHE 2: INSPIRATION

Einfach mal seltsam sein. Wie du deine inneren Hochstapler*innen feuerst.

Stell’ dir einmal einen berühmten Menschen vor. Jemanden, den du aus Filmen oder Theater kennst, ein*e Autor*in, eine Friedensnobelpreisträger*in oder ein*e Künstler*in. Jemanden, von dem du beeindruckt bist, der viel mehr geschafft und viel mehr geleistet hat als du es dir von deinem Leben jemals vorstellen könntest. Wie sieht er oder sie aus? Wie leben die Personen? Welche Entscheidungen treffen sie Tag für Tag?

Das “Highlight Showreel”, dass wir von anderen Menschen kennen, lässt uns mit Blick auf uns schlecht fühlen. 

“Im Vergleich mit anderen bin ich ganz schön unentschlossen und ziellos. Warum traut man mir überhaupt diese Verantwortung zu? Wer erkennt irgendwann wirklich wie falsch ich hier bin? Andere können das doch viel besser als ich.”

Wer diese Fragen kennt, sich selber stellt und an sich nagen lässt, sollte sich mit dem Imposter-Syndrom (Hochstapler-Syndrom) beschäftigen. 

Wann leidest du an Imposter?

  1. Wenn du an dir selbst zweifelst und ständig deine Qualifikationen in Frage stellst, aber bei anderen großzügig Fehler übersiehst.
  2. Wenn andere ernsthaft und klug rüberkommen, du es ihnen gleich tust und dadurch deine inneren Stimmen und Ideen ignorierst. 
  3. Wenn andere überlegt und selbstsicher handeln, du dich aber ständig bei Wissenslücken und Missgeschicken erwischst.
  4. Wenn du deine eigenen Schwächen als zu groß wahrnimmst um mit anderen mithalten zu können.
  5. Wenn du deine Wünsche und Ziele nicht erfüllen kannst aus Angst es nicht richtig oder perfekt und fehlerlos zu machen. 

Das Imposter-Syndrom ist besonders im Zuge der letzten Jahre immer weiter ins Zentrum der Forschung und der Psychologie gerückt. Es bestimmt unser Verhalten so immens, dass du dich auf jeden Fall dieser Herausforderung stellen musst.

How to overcome?

 

Reflektiere deine*n innere*n Hochstapler*in.

Wieso verdienst du es nicht in die Geschäftsleitung aufzusteigen? Wieso sollte kein Mensch dein Buch lesen? Und warum bist gerade du nicht geeignet ein Unternehmen zu führen?

Umso mehr du dir diese Fragen stellst, umso mehr dringst du in tiefer liegende Glaubenssätze ein. Erwartungen, die du erfüllen solltest und Masken, die von dir schon seit Jahren aufgesetzt wurden, werden plötzlich entdeckt.

Reflektiere die Menschen um dich herum

Die Menschen, die alles erreicht haben und die du von weitem bewunderst, sprechen nicht mit dir über ihre Schwächen. Du selbst kennst dich und deine Zweifel und deine kleinen Macken auswendig.

Du achtest auf deine Fehler, mehr als du auf andere achten kannst. Denn die präsentieren nach außen (und du bist für sie dieses Außen) nur ihr bestes und optimiertes Ich. Dein Innerstes mit ihrem “Highlight Showreel” zu vergleichen, wird immer negativ für dich ausgehen. Klar, denn du kennst ja deine Probleme.

Kompetenz und Angst schließen sich nicht aus

Wer sagt eigentlich, dass man nicht seltsam sein darf?

Denke einmal an jemanden aus deinem Umfeld, von dem gesagt wird, er oder sie hätte einen Spleen? Etwas, das komisch rüberkommt oder ein Hobby, das kein Mensch versteht. Meinst du, sie wären glücklicher, wenn sie es nicht zeigen dürften oder, schlimmer noch, ihren Spleen ganz verschwinden lassen wollen?

Jeder Mensch ist auf seine Weise seltsam. Und das ist das schöne am Zusammensein mit anderen. Wir lieben Menschen nicht für ihre Konformität, sondern oft für ihre kleinen Eigenheiten. Erlaube die dir auch selbst. Lobe deine Seltsamkeit. 

Wann war das letzte Mal, dass du etwas richtig Komisches gemacht hast und alle bekamen es mit? Wann hast du jemanden angesprochen und dich getraut eine Frage zu stellen und deine Stimme hat sich überschlagen? 

Mach’ es nochmal!

 

 Wir lieben Menschen nicht für ihre Konformität, sondern oft für ihre kleinen Eigenheiten. Erlaube die dir auch selbst. Lobe deine Seltsamkeit.