Podcast Folge #6
Hoch stapeln und tief fallen? Wie du mit Zweifeln und Ängsten in deiner Karriere umgehen lernst.

Erst wenn wir uns mit unseren Ängsten und Zweifeln beschäftigen, sind wir bereit für den Wandel und den Erfolg. Denn wenn wir wissen was uns Angst macht, und wovor wir uns fürchten, wissen wir auch wo eigentlich unsere Stärken liegen.
Willkommen zum ersten Schritt der Heldenreise.
Abyssos. (griechisch ἄβυσσος ‚grundlos‘, ‚unermesslich‘, ‚Abgrund‘; lateinisch: Abyssus) bezeichnet in der biblischen Mythologie die Unterwelt. In dieser Folge sprechen ich über verschiedene psychologische Faktoren von Selbstzweifel und Selbstsabotage. Warum halten wir uns manchmal selbst bei großen Leistungen für eine*n Hochstapler'in? Warum sabotieren wir uns selbst ausgerechnet dann, wenn wir kurz davor sind etwas Großartiges zu erreichen?
Du kennst das: Vor diesem wichtigen Gespräch mit deiner Chefin hast du tierischen Bammel, machst dir ständig Gedanken wie es werden wird und diese Anspannung hilft dir letztlich auch überhaupt nicht, wenn das Gespräch dann endlich statt findet. Oder du hast diesen wichtigen Vortrag und es läuft, doch dann kommt dieser eine Kommentar von hinten links zu einem belanglosen Detail und du bist am Boden zerstört.
Ein Narr wer an sich selbst zweifelt?
Meisterschaft über die eigenen zu erlangen Zweifel heißt, dass du dir ein so dickes Fell zulegst, das du aus Krisen gestärkt hervorgehst. Und es ist vollkommen normal, dass du dich nicht wohlfühlst, in den Momenten des Scheiterns. Die Lethargie, die Lähmung die eintritt, wenn wir Angst haben zu Scheitern ist das größte Hindernis meiner Coachees. Dazu möchte ich dir ein Bild mitgeben.
Denk einmal an einen Narren oder “Fool” wie es im Englischen heißt. Dies ist auch die erste Karte des Tarots, einem Kartenspiel, das seit Jahrhunderten für Weissagungen und auch für psychologische Zwecke genutzt wird. Die Karte erinnert stark an die Geschichte von “Hans guck in die Luft”. In der Interpretation der Karte könnte man sagen, der Narr der statt auf den Weg zu achten träumend in die Luft schaut und dadurch in den Abgrund zu fallen droht, wird zwar von seiner Anima, dem Hund neben ihm gewarnt, aber er scheint den Weg noch nicht zu kennen. Er ist unschuldig, frei von Vorurteilen und offen gegenüber Neuem. Deshalb ist es auch in vielen der alten Märchen und Sagen immer der Narr, der die Heldenreise antritt. Im Narren steckt also große Kraft, er symbolisiert letztlich die Unversehrtheit unserer Persönlichkeit und deshalb wird er auch unweigerlich stürzen, das ist quasi vorprogrammiert.

Im Podcast spreche ich auch über verschiedene psychologische Faktoren von Selbstzweifel und Selbstsabotage. Warum halten wir uns selbst bei großen Leistungen für eine*n Hochstapler*in? Warum sabotieren wir uns selbst ausgerechnet dann, wenn wir kurz davor sind etwas Großartiges zu erreichen? Oft liegt es daran, dass wir uns selbst nicht für würdig genug halten, Erfolg anzunehmen. Dann tut unser Unterbewusstsein automatisch alles, um den Zustand herzustellen, den wir verdient haben. Doch wie können wir uns unseren inneren Zweifeln und Ängsten erfolgreich stellen? Dazu möchte ich dir im Folgenden ein kraftvolles Werkzeug mitgeben.
[Trigger Warning: ich bitte euch bei psychischen Vorbelastungen oder inneren Konflikten auf jeden Fall auch den Weg zu einer psychologischen Beratung einzuschlagen. Dieser Podcast ersetzt keine therapeutischen Sitzungen.]
Die W-Treppe:
In dieser Übung steigst du die Treppe des Zweifels hinab. Insgesamt fragst du dich 5 x die Frage “Warum ist das so”. Es ist sehr kraftvoll, sich das zu fragen, denn wenn man ganz hinabsteigt kann man an den Punkt kommen zu verstehen woher der Zweifel wirklich rührt.
Dazu gibt es eine Referenz aus der New Work Welt von dem brasilianischen Unternehmen Semco. Der CEO Ricardo Semler fragt sich grundsätzlich vor wichtigen Entscheidungen mindesten drei mal “Warum”. In diesem TED-Talk macht er dazu einen Punkt:
„And so, what we’ve done all of these years is very simple, we use the little tool, which is to ask three whys in a row. Because the first why you always have a good answer for. The second why, it starts getting difficult. By the third why, you don’t really know why you’re doing what you’re doing. What I want to leave you with is the seed and the thought that maybe if you do this, you will come to the question, what for? What am I doing this for? And hopefully, as a result of that, and over time, I hope that with this, and that’s what I’m wishing you, you’ll have a much wiser future.“
Ich empfehle dir gleich fünf Mal die W-Treppe hinabzusteigen. Denn so wie Ricardo Semler sagt, am Anfang drehst du dich ein wenig um die Themen und weißt vielleicht nicht weiter. Aber ab “Warum” Nummer vier und fünf geht es ans Eingemachte. Viel Erfolg!
0. STARTPUNKT
1. ZWEIFEL
2. WARUM I
3. WARUM II
4. WARUM III
5. WARUM IV
6. WARUM V
7. LÖSUNG
Zum Abschluss der Übung frage dich aus einem liebevollen und konstruktiven Blickwinkel heraus: Glaube ich daran, dass ich es anders machen kann? Wie kann ich das lösen? Notiere dein Ergebnis.